Das Vereinsheim des Fischereivereins Altdorf in Schwarzenbach gab einen gemütlichen Rahmen ab für die Mitgliederversammlung der Burgthanner SPD, an dem auch zwei längjährige Mitglieder der SPD geehrt wurden. Für 50jährige Mitgliedschaft wurde Hans Fürst durch Fritz Körber und den Ortsvereinsvorsitzenden Thomas Otto ausgezeichnet. Der aus einem klassischen sozialdemokratischen Familienhaus stammende Hans Fürst war 1964 in die SPD eingetreten und wurde noch von Hans Wedel als Mitglied aufgenommen.
Auf 40 Jahre Mitgliedschaft kann Karl-Heinz Neudert zurückblicken, der heute das AWO-Heim "Rudolf Scharrer" in Mimberg leitet. Interessant war der Rückblick auf das Jahr 1974, in dem Neudert eingetreten ist: Das Jahr hat etliche Parallelen zu 2014 und der jetzigen politischen Situation - auch damals war die weltpolitische Lage durch den Yom-Kippur-Krieg, Terroranschläge und Flugzeugentführungen der PLO und den zu Ende gehenden Vietnam-Krieg geprägt und ähnlich unsicher wie heute. Allerdings schwebte über allen Konflikten noch der Ost-West-Konflikt und damit das Damoklesschwert eines Atomkriegs. Und auch damals wurde Deutschland Fußballweltmeister.
"Frieden fällt nicht vom Himmel - man muss etwas dafür tun" das war das Resümee des Vortrags von Fritz Körber, dem ehemaligen Bezirksrat und Bürgermeister von Schwaig, den die SPD als Kenner der Ukraine um aktuelle Einschätzungen gebeten hatte. Fritz Körber organisiert seit Jahren humanitäre Transporte nach Charkiv. Körber zeichnete einen weiten Kreis über sein Wirken im Sinne der Völkerfreundschaft, der über das rein Anekdotische hinaus zeigte, welche Einstellungen im Zusammenleben der Völker bedeutsam sind. Körber war als Bezirkstagsmitglied treibende Kraft bei den Partnerschaften. Als Beauftragter des Bezirks Mittelfranken für Partnerschaft und Völkerverständigung bemühte sich Fritz Körber erfolgreich um Kontakte nach Frankreich und nach Polen. Fritz Körber hatte als erster Deutscher 60 Jahre nach dem Massaker von Oradour im Limousin als Zeichen der Versöhnung dort öffentlich gesprochen. Dort lernte er auch Robert Hébras kennen, einen der sechs Überlebenden des Massakers, mit dem ihn bis heute eine Freundschaft verbindet. Über den französischen Politiker machte Körber auch die Bekanntschaft mit dem damaligen Gemeinderat von Tulle und heutigen französischen Präsidenten Francoise Hollande.
Auch nach seinen 70. Geburtstag pflegt Körber die Beziehungen in die Partnerregionen weiter. So wird der begeisterte Rennradfahrer im kommenden Sommer mit 30 Bürgern per Rad nach Oradour fahren. Interessant waren auch die Berichte Körbers über die Anbahnung der Beziehungen zur polnischen Woiwodschaft Pommern. In der Ukraine sind nach den Worten Körbers die Spannungen zwischen der Ukraine und den russischen Bürgern im Ostteil des Landes schon früh zu spüren gewesen. Er bedauert die Entwicklung natürlich, besonders da ihn viele Freundschaften mit den Menschen in Charkiv verbinden. Etliche davon sind jetzt Flüchtlinge und leben in Kiew. Körber konnte einige von ihnen sprechen und auch den Maidan besuchen. "Das Wesentliche ist, dass die Völker miteinander reden". Daraus leitet sich dann auch ab, dass hier bei uns Flüchtlinge menschenwürdig untergebracht und offen empfangen werden. Bei dieser Aufgabe hat die SPD einen wichtigen Part. Eine Sammlung bei der Mitgliederversammlung für die Flüchtlinge in Kiew brachte 200 Euro, die Fritz Körber für seine Tätigkeit mitgegeben werden konnten.