Die Burgthanner SPD hat in einer gelungenen Mitgliederversammlung im Gasthaus Ludwigskanal in Schwarzenbach 12 Mitglieder ausgezeichnet, die zum Teil 50 Jahre in der Partei sind. Die Vorsitzende des Ortvereins brachte in ihrem Eingangsstatement ihre Freude über die zahlreich erschienen Mitglieder zum Ausdruck. Die Anwesenheit so vieler Mitglieder zeigt: „Jetzt erst recht braucht es uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten! " sagte Karin Gätschenberger-Bahler und dankte für das starke Zeichen. Es war auch ein Zeichen der Solidarität mit langjährigen Mitgliedern, stand ihre Ehrung doch im Zentrum der Veranstaltung. Für die lockere Stimmung sorgten auch Peter und Bernie mit Gesang und Gitarre und den Songs aus den 70ern und 80ern. Mit Karlheinz Lingl konnte ein Mitglied für fünfzigjährige Mitgliedschaft ausgezeichnet werden. Mit Gemeinderat Günter Pölloth und Heidemarie und Hans Vollmar waren drei Mitglieder für 40 Jahre Treue zur Sozialdemokratie zu ehren. Thomas Rogler ist 25 Jahre in der Partei. Rainer Bock, der ebenso wie Walter Heller und Yvonne Holzammer für zwanzigjährige Mitgliedschaft geehrt wurde, war nicht persönlich anwesend, er sandte Grüße aus Moskau, wo er seit längerem beruflich tätig ist. Gemeinderätin Dorle Fuchs und Caro Merz sind 10 Jahre in der SPD. Gätschenberger-Bahler hatte die Ausgezeichneten gebeten, die ganz persönlichen Motivationen zu schildern, die die Einzelnen zum Eintritt in die SPD bewogen hatten. Die Antworten waren äußerst spannend. Beim runden Jubilar Karlheinz Lingl war das zum einen die enge Verbindung mit der Eisenbahnergewerkschaft, die seinerzeit auch eine Mitgliedschaft in der SPD nahe legte. Aber auch das Gefühl, dass nur in dieser Partei die Ungerechtigkeiten, die der damals Jugendliche von Vorgesetzten erfahren musste, abgefangen werden konnte. Die Statements der einzelnen Jubilare konnten in der Summe wie ein großes Bekenntnis zur Bedeutung der SPD auch in dieser schwierigen Zeit gewertet werden. Dazu passten auch die einleitenden Worte der Vorsitzenden. Sie wies auf die Geschichte der SDP hin, in der die drei zentrale Begriffe Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität seit 155 Jahren - mal mehr und mal weniger - sozialdemokratisches Handeln bestimmen. Sie meinte, dass sich die Mitglieder auf diese Wurzeln und Stärken besinnen müssen. "Nur wer seine Wurzeln kennt, kann in die Zukunft wachsen" sagte Karin Gätschenberger-Bahler. Man könne stolz sein auf die die sozialen Errungenschaften der letzten Jahrzehnte in unserem Land. Ohne die Sozialdemokraten und die Gewerkschaften gäbe es keinen 8 Stundentag, keine 35 Stunden Woche, keinen Mindestlohn, keine Mitbestimmung, keine Grundrente und keine Ganztagsschulen, kein Elterngeld und noch weniger Frauen in den Parlamenten. Zum Schluss wagte sie noch ein Blick in die Zukunft der SPD. Die Debatten der letzten Wochen weisen schon in die richtige Richtung. Drei Themen sind nach ihrer Meinung für die Zukunft entscheidend: Die digitale Revolution als eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre, eine konsequentere Klimapolitik und die Behandlung der unter dem Schlagwort "Hartz IV" diskutierten sozialpolitischen Herausforderungen, die einerseits zur geringsten Arbeitslosigkeit in der Geschichte der BRD beigetragen haben, aber auch dazu führten, dass sich Viele abgehängt fühlen. Es gelte, das frühere Aufstiegsversprechen wieder zu beleben. Es könne nicht angehen, dass Bildung immer noch am Geldbeutel und an der Herkunft der Eltern hängt. Gleichzeitig brauchen wir wieder mehr Wertschätzung für die Duale Ausbildung. „Wir exportieren das Erfolgsmodell ins Ausland an und hier demontieren wir dieses Modell“. Zum Schluss rief sie die Sozialdemokraten auf, sich nicht zu verstecken. Ganz im Gegenteil müsse die Partei es lernen, statt sich schlecht zu machen, über ihre Beiträge zu einer solidarischen, gerechteren Gesellschaft zu reden.